Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne? Nicht immer!
Wenn viele Anfänge sich wie eine Kugel zusammenballen, die ins Rollen gerät und doch noch nicht weiß, wohin, all die vielen Enden hinter sich lassend; ja dann wohnt dem Anfang ein Chaos inne. Ein Chaos aus neu eingeschlagenen Wegen, die im Zickzack verlaufen und dich manchmal aus heiterem Himmel in die Richtung gehen lassen, aus der du gerade kamst, um dich dann nach einigen Pausenkreisen und Schlangenlinien wieder in die gewünschte Richtung voranzutreiben. Welche auch immer das sein mag.
Vielfältige Eindrücke pflastern diesen Weg, Begegnungen mit konträren Welten.
Eine Millionärsvilla mit Meerblick, die bedienstete Brasilianerin trägt das Spanferkel zu Tisch. Männer mit goldberandeten Brillen und hübschen Frauen an ihrer Seite berichten über den Ausflug mit der neuen Yacht.
Auf der anderen Seite tätowierte, muskelbepackte Männer, die in ihrem jungen Leben schon alles gesehen haben.
Wer entscheidet hier, in welches Leben wir hineingeboren werden, und inwiefern sind Neuanfänge für jeden möglich?
Unter Todesangst warf er sich während der Schießereien auf den Boden, das Gehirn des toten Mannes neben ihm aus dem Kopf quellen sehend. Schreckenserzählungen. Traurige, angespannte Stimmung macht sich breit.
Im nächsten Moment singen wir gemeinsam ein fröhliches Kinderlied. Sind wir nicht alle noch Kinder? Genau hier und jetzt, während des Liedes, lichtet sich der Nebel dieses undurchdringlichen Chaos für einen Augenblick und die Zeit steht still. In diesem Moment wird der Zauber sichtbar. Und immer ist er in der Musik zu finden. Im fröhlichen Kinderlied, der ersten professionellen Aufnahme des neuen Musikprojektes, dem schnulzigen Hochzeitslied, das einem vor Rührung die Tränen in die Augen steigen lässt, im ersten eigenen Konzert.
Wozu den Anfang suchen, wenn wir doch jeden Tag neu beginnen. Jede Sekunde, jeder Lidschlag kann dem Leben eine neue Richtung verleihen .
Und wozu im Anfang den Zauber suchen, wenn er doch in der Musik liegt?