Wie angekündigt, ein kurzes Intermezzo in Deutschland und umzu. Gerade zur Weihnachtszeit finde ich es hier auch viel schöner als in Spanien. Stimmungsvolle Weihnachtsmärkte, Glühwein und gebrannten Mandeln, das gehört einfach dazu.
Meine äußerst dekadente Reisewoche, die drei Opernbesuche beinhaltete, startete bei Freunden in Dresden. Eine schönere Stadt um in Weihnachtsstimmung zu kommen kann man sich kaum vorstellen.
Und dann auch noch spontan für 14€ La Bohème in einer der schönsten Opernhäuser Europas zu genießen – mehr kann man sich nicht wünschen.
Wenn allerdings auf dem Opernplatz kurz vor Beginn der Oper Pegida beginnt, sich für ihre Montagsdemo zu sammeln, bekommt das Erlebnis einen negativen Beigeschmack. Es ist seltsam, diesen Luxus zu genießen, während sich ein paar Meter daneben die gesellschaftlichen Probleme Deutschlands manifestieren. Als ob man sich in einer Scheinwelt voller Prunk befindet und für einen Moment die Tür vor der Realität verschließt.
Der schöne Schein – manchmal denke ich darüber nach, unter welchen Voraussetzungen solch prachtvolle Gebäude wie die Barockbauten in Dresden wohl entstanden sein mögen. Kirchen, Schlösser,…welch teilweise größenwahnsinnige Vorstellungen sich dahinter verbergen,… und dennoch lässt man sich mitreißen, sich in ihren Bann ziehen. Über Dresdens prunkvolle Bauten habe ich einfach nur gestaunt. Vor allem darüber, dass mehrere Gebäude komplett wieder neu aufgebaut werden mussten, die Semperoper sogar zwei Mal. Eine große Portion Leidenschaft und Liebe zur Stadt steckt sicherlich auch dahinter – muss dahinter stecken.




