In meinen zweieinhalb Wochen, die ich mittlerweile in Palma wohne, haben sich einige Plätze herauskristallisiert, die ich besonders gern besuche.
- Die Kathedrale
Ob von außen oder innen, die Kathedrale La Seu ist unglaublich eindrucksvoll und liegt direkt am Meer. Der Gottesdienst auf castellano findet sonntags um 12 Uhr statt. Eine humane Zeit, in der die Sonne in einem besonders günstigen Winkel strahlt, so dass ein Rundfenster die Orgel komplett in bunte Farben taucht. Ein besonderer Ort, diese „Kathedrale des Lichts“. Auch für Nichtgläubige lohnt es sich, am Gottesdienst teilzunehmen. Er dauert nur eine halbe Stunde und ich finde es wunderbar, einmal die Woche für kurze Zeit und ohne Bezahlung an diesem Ort verweilen zu dürfen. Der Priester spricht mit catalanischem Akzent, den ich „gracioso“ finde, wie die Spanier sagen würden.2. Mein Leseplatz
Wenn man an der Mauer der Kathedrale entlang spaziert, trifft man irgendwann auf drei in eine Häuserwand eingelassene Erker. Mittags kann man hier in der wärmenden Wintersonne wunderbar lesen, während die Mauer den Wind abhält. Der Ort befindet sich direkt vor einer Glasbläserei, die allerdings erst im März wieder ihre Pforten öffnet. In einer Wohnung über der Mauer wohnen zwei Hunde, die ab und zu von sich sehen und hören lassen.
3. Mein Stammcafé
Wenn die Sonne mal nicht scheint, gehe ich nach dem Spanischunterricht direkt zum Lesen in das Café St. Cristo. Der Kaffee und das typisch mallorquinische Gebäck wie Ensaimada, Gató (Mandelkuchen) oder Coca Mallorquina (Pizza) sind hier besonders lecker. Außerdem ist das Personal immer gut gelaunt und lacht, tanzt oder singt hinterm Tresen.
4. Lieblingsbuchladen
Kommen wir vom Lesen zu den Büchern. Wenn man vom Plaza Mayor die Treppen nach unten nimmt und auf die Prachtstraße La Rambla gelangt, muss man die dritte Straße links abbiegen und wieder ein paar Treppen erklimmen, bis man auf der rechten Seite in der Carrer dels Horts zu einem Second Hand Buchladen gelangt. Oder man geht einfach vorm Café St. Cristo rechts ab und schon ist man da. Der Laden erscheint von außen recht klein, betritt man ihn aber, findet man sich nach ein paar Schritten in einem weit größeren und geräumigeren Raum wieder, der sogar ein kleines Café beinhaltet. Hier gibt es viele Klassiker, allerdings auch neuere, günstige Bücher zu kaufen. Auf Spanisch natürlich.
5. Der Plaza Mayor Ein nützlicher Ort. Orientierungspunkt innerhalb des Gassengewirrs und einer der wlan hotspots außerhalb von Cafés. Hier sitze ich auch ab und zu mit meinem Tablet. Oft spielen hier Bands, Straßenkünstler gibt es täglich zu sehen. 6. Mein Zimmer
Hier habe ich meine Ruhe, um am Schreibtisch zu lesen oder zu schreiben. Der Ausblick gefällt mir auch ganz gut. Was auf diesem Foto nicht erkennbar ist: Man kann ein bisschen vom Meer sehen.
7. Der Paseo Maritimo
Toll zum joggen gehen morgens oder abends. Bei strahlendem Sonnenschein oder, wie auf einem der Fotos zu sehen, kurz vor einem Unwetter, bei dem das Meer bestimmt 15-20 Meter weit den gesamten Paseo mit Gischt besprenkelte. Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite die Kathedrale. Besser geht es kaum.
8. Die Fundació Pilar i Joan Miró
Ca. eine halbe Stunde Busfahrt vom Stadtkern entfernt liegt Mirós ehemaliges Atelier. Da er mit zunehmender Sorge die Bebauung rund um sein Paradies herum beobachten musste, gründete er eine Stiftung, um es zu erhalten. Rings um die Ateliers und die Ausstellung seiner Bilder befindet sich ein Paradiesgarten mit sagenhaftem Ausblick und einem kleinen Café, an dem sich einige streunende Katzen angesiedelt haben.