Behördenkram

Wenn man umzieht, gibt es einiges zu erledigen. Und das macht nicht immer Spaß. Wenn man in ein anderes Land zieht dessen Sprache man noch nicht mächtig ist, zumindest nicht der Behördensprache, kann das ganz schön nervig und kompliziert sein.

Ich bin allein nach Spanien gezogen. Ich möchte mich integrieren. Ich möchte typisch spanisch wohnen, mit anderen Spaniern zusammen. Ich möchte spanisch essen und die Dinge kennenlernen, die Spanier in meinem Alter halt so tun. Der Unterschied zu Deutschland ist alles in allem sicherlich nicht groß, aber es gibt ihn. Auch in den Behörden. Und mit englisch komme ich hier nicht weiter. Ich bin eine Fremde, eine Ausländerin.

Heute lasse ich meiner Fantasie freien Lauf und stelle mir vor, wie es wohl wäre, wenn ich mit meiner Familie in ein anderes Land ziehen würde. Vielleicht aus arbeitsmarkttechnischen Gründen. In einen Stadtteil, in dem fast ausschließlich deutsch gesprochen wird. Mit einer Arbeit, auf der viele Deutsche arbeiten.
Wo finde ich die Gelegenheit, die Landessprache zu lernen? In einem Sprachkurs? Sicher, aber viel hilft der auch nicht. Die Sprache muss täglich praktiziert werden und das funktioniert nur durch Integration. Integration wiederum funktioniert nur durch Sprache. Naja, hauptsächlich zumindest.
Täglich genügend Situationen zu schaffen um die Sprache zu üben ist gar nicht so einfach, viel Eigeninitiative ist hier gefordert.

Nur einmal angenommen, ich hätte ich meine Familie und meinen „deutschen“ Stadtteil hier. Würde unter anderen Lebensumständen umziehen und aus anderen Gründen. Würde ich die Sprache lernen? Mich integrieren?

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